Von Menschen und anderen Wesen

Im Laufe meiner Arbeit als Journalistin durfte ich tiefe, persönliche Einblicke in das Leben und Wirken der unterschiedlichsten Menschen nehmen. Ich habe mit Steinsammlern und Schnitzern, mit Regisseuren und Souffleusen, mit Alpakazüchtern und Schafbauern, mit Grillmeistern und Politikern, mit Mundartdichtern und Köchen und anderen eizigartigen Menschen gesprochen. All ihnen ist gemeinsam, dass sie für ihre Arbeit, ihre Hobbies und ihre Leidenschaften brennen. Diese und andere Poträts sollen nicht in einem Zeitungsarchiv verschwinden. “Von Menschen und anderen Wesen” holt sie erneut vor den Vorhang. Ich lebe und arbeite im Ötztal und daher darf es nicht verwundern, dass alle diese Menschenbilder im Tiroler Oberland entstanden sind.

Der rosarote Regenschirm

Es war einmal und ist nicht mehr. Viele liebe Erinnerungsstücke verliert man im Laufe seines Lebens oder wirft sie in einem unbedachten Moment einfach weg. Mit dem rosaroten Sonnenschirm verhält es sich nicht so.

Er gehörte meiner Großmutter und ist jetzt an die 100 Jahre alt. Er ist von undefinierbarer Farbe, ein Gemisch aus verschossenem Rot und staubigem Grau. Der Griff ist schon lange abgebrochen, an zwei Stangen hat sich die Bespannung gelöst. Spannt man ihn auf, dann sieht er grotesk dreieckig aus.  Der Schirm hat schon unglaubliche Dinge gesehen. Kassel in den Goldenen Zwanzigern und Wuppertal in den Dreißiger Jahren. Kassel während des Zweiten Weltkrieges, ein Flüchtlingslager, eine kleine Dachwohnung in Innsbruck und ein Landgasthaus im Tiroler Ötztal.

Ich sehe meine Großmutter noch, das hässliche Ding aufklappen, vor den Spiegel  treten, ihn einige Mal hin und her drehen und ihn dann mit einem energischen, abschließenden Seufzer in den Mülleimer werfen. Jahre später fand ich ihn dann zwischen alten Kleidern und Schuhe.

„Ich dachte, du wolltest ihn wegwerfen? War er nicht schon in der Mülltonne?“  „Ach, Kind, “antwortete sie und lächelte ein bisschen verschämt „ der Schirm ist mir solange nachgelaufen, dass ich es einfach unfair fand, ihn schmählich im Stich zu lassen.“

Die Geschichte des Schirms beginnt  1924 in Kassel. Meine Großmutter war ein hübsches Mädchen, mit ebenmäßigem Gesicht, einer perfekten Figur und verstand es, Männer auch sich aufmerksam zu machen.  Sie war kokett und umschwärmt und genoss dies in den wilden Zwanzigern. Sie tanzte gerne, ging ins Theater und ins Kabarett und hatte dabei wechselnde Männerbegleitung. So bekam sie den Ruf eines leichtsinnigen Frauenzimmers. „Zu Unrecht, wie ich heute zu geben kann, aber damals hat mich dieser Ruf amüsiert und ich habe fleißig daran gearbeitet ihn auch zu erhalten.” Aus diesem Grund hatte sie sich diesen rosaroten Sonnenschirm gekauft. „Dem Schirm geht es wie mir, man sieht ihm seine einstige Schönheit nicht mehr an. Aber als ich ihn kaufe, war er ein entzückender, altrosa Sonnenschirm, mit flatterndem Volants am Rand und einem keck wippenden Bommel am Griff.“ Der Widerschein des Altrosa schmeichelte dem Teint meiner Oma und gab ihren grünen Augen ein besonderes Licht. Zudem war er unerlässlich bei jedem Flirt. „ Man konnte sein Gesicht keusch dahinter verstecken, aber unter dem Rand mit Blicken spielen.“

Der Schirm verlor bald den Reiz des Neuen und des Verbotenen und so ließ ihn meine Großmutter bei einem Einkaufsbummel einfach im Geschäft stehen. „Da stand plötzlich der Schirm im Ständer auf unserer Diele. Aus dem Besuchersessel am Fenster in unserem Salon erhob sich ein Mann und wartete höflich, bis Mutter mich ihm vorgestellt hatte. Es war Heinrich Hirsch, der Besitzer des führenden Modegeschäftes. Er bot mir eine Stelle als Vorführdame in seinem Geschäft an.“

Meine Großmutter verliebte sich in den etwas älteren Herrn und heiratete ihn wenige Monate später. Sie löste dafür die Verlobung mit dem Nachbarsjungen, hielt das Verlobungsjahr nicht ein und ging mit Heinrich und ihrem rosaroten Sonnenschirm nach Wuppertal. „Aber Gott lässt uns nicht ungestraft seine Gesetzte übertreten. Auf einer Wanderung im Gebirge stürzte dein Großvater so schwer, dass er sich das Genick brach und sofort Tod war.“  In der Zwischenzeit waren die Nationalsozialisten an der Macht und meine Großmutter verlor das Geschäft und ihr Haus, war sie doch mit einem Juden verheiratet gewesen. Mit wenigen Habseligkeiten und ihrem rosaroten Sonnenschirm ging sie nach Kassel zurück, nahm eine Stelle in einer Fabrik an und begann von vorne. „Der Verdienst in der Fabrik war gut, aber ich konnte nicht so richtig mit Geld umgehen. Irgendwie war ich immer pleite und so konnte ich mir keinen Regenschirm kaufen, den ich in Kassel weiß Gott hätte gut gebrauchen können. Also funktionierte ich meinen Sonnenschirm um. Ich trennte die Volants ab und löste den Bommel vom Griff.

„ Ja, dann starb meine Vater und es regnete heftig am Tag seiner Beerdigung. In meiner Trauer nahm ich den Regen nicht war und verließ den Friedhof ohne Schirm.  Bis ein Mann mit einem rosaroten Regenschirm neben mir auftauchte. Er lud mich auf eine Tasse Kaffee und eine leidenschaftliche Affäre begann. Gert hatte die Einberufung schon in der Tasche. Nach sechs Monaten kam die Vermisstenanzeige, das Haus in dem ich wohnte bekam einen Volltreffer ab und ich wurde obdachlos.“ Auf der Such nach noch gebrauchsfähigen Gegenständen fand die Hauswirtin Großmutters Schirm. Er war grau vom Staub und der Griff abgebrochen, aber in einer sentimentalen Anwandlung nahm meine Oma den Schirm wieder an sich.

Sie meldete sich zum Lazarettdienst und lernte dort einen Klotz Josef aus Österreich kennen. Nächtelang saß sie an seinem Bett und erzählte ihm Geschichten. Auch die Geschichte des rosaroten Sonnenschirms. Im Chaos der letzten Kriegswochen verloren sie sich allerdings aus den Augen. Eines Tages entdeckte sie unter den vielen Suchanzeigen eine ganz Bestimmte:“ Ich suche die schöne Luise mit dem rosaroten Sonnenschirm.“ Und damit trat Josef wieder in das Leben meiner Großmutter.

1948 heiratete sie und flüchteten mit dem rosaroten Sonnenschirm nach Innsbruck, in die Heimatstadt von Josef.

„Verstehst du nun, warum ich dieses schäbige Ding nicht in den Müll werfen kann? Der Schirm und ich wir haben beide die Sonne genossen und den Regen abgewehrt, dabei sind wir gealtert und schäbiger geworden, aber im Grund sind wir geblieben, was wir waren: eine Frau und ein Schirm“.

Neulich beim Osterputz entdeckte mein Enkelsohn den Schirm. Und meine Tochter meinte entsetzt:” Gott Mutti wirf doch endlich dieses Ding in den Müll!” Ich werde dieses alte Ding nicht wegwerfen, genauso wenig, wie die Erinnerungen an meine Großmutter.

Text, Aquarell und Foto: Friederike Hirsch 2021

Hinter dem dritten Fenster links

Der Frühjahrsputz

Frühling hatte immer schon etwas Besonderes für sie. Man konnte wieder nach draußen gehen, die Erwachsenen hatten bessere Laune, die Erde roch frisch und neu, der Himmel war nie so blau und die Berge nie so schön. Alles war im Aufbruch, Ostern stand vor der Tür. Eine aufregende Zeit. Ihre Mutter strahle dann wieder ein bisschen, lächelte häufiger und ab und an kam es vor, dass sie sang.

Sarah wuchs in einem 300 Jahre alten Haus in einem Tiroler Tal auf. Das Haus war dunkel, aus massivem Stein gebaut. Die Winter dort waren kalt und trostlos. Es gab keine Zentralheizung und selbst das WC war in den strengen Wintertagen eingefroren. Für ihre Mutter bedeutete der Winter ein Mehr an Arbeit, ein Mehr an Streitigkeiten mit ihrem Mann und ein Mehr an Einsamkeit. Und so sang Sarahs Mutter den Frühling herbei. Sarah wusste, dass der Frühling dann begann, wenn ihre Mutter Frühjahrsputz machte. Es war wie ein Ritual, als ob Sarahs Mutter den Winter buchstäblich auskehren würde. Kein auch nur so kleinstes Eck im Haus blieb verschont. Es wurde geschrubbt, gekehrt, Teppiche geklopft, Matratzen gebürstet, Spinnweben abgesaugt, Fenster geputzt und der ganze staubige Winterbalast aus dem Haus verbannt.

Sie meinen, dass macht jede Hausfrau? Oh, nein, weit gefehlt. Sarahs Mutter putzte nicht nur, sie renovierte. Finanzielle Mittel hatte sie nie, da alles an Geld in den Betrieb ging. Sarahs Vater hatte einen kleinen Betrieb und pünktlich zum Frühjahrsbeginn, auch ein eindeutiges Indiz, dass Frühling wurde, kaufte ihr Vater ein neues Auto oder einen neuen Anhänger. Sarahs Mutter renovierte trotzdem und wie sie saget: „Na, das Machen wir halt nach Art des Hauses.“ Nach Art des Hauses hieß alles selbst machen, kein Geld brauchen und die billigste Farbe kaufen, die es gab. Sarah machte das großen Spaß. Da wurden Möbel verrückt, Möbel zerlegt und was Neues draus gebastelt, Teppiche zerschnitten und Wände angemalt.

Sich selbst renovierte Sarahs Mutter nicht. Kein neues Kleid, keine neuen Schuhe und Geld für den Friseur gab es sowieso nie.  Wie sehr das an ihrem Selbstwertgefühl nagen mochte, konnte Sarah damals nicht einmal ahnen. Sarah wusste nur, dass der Frühling aufregend und spannend war. Sarahs Vater hingegen war missgelaunter, oder wie man es in Tirol nennt, grantiger als sonst.  In den Tagen des Frühjahrsputzes lieferten sich Vater, der Winter und Mutter, der Frühling, einen Kampf um die Vorherrschaft. Je mehr Sarahs Mutter sang und putzte, umso mehr fluchte und brüllte Sarahs Vater.

Am Ostersonntag gipfelte das Ringen in den Kampf der Giganten. Sarahs Mutter, aufgewachsen im Deutschland des Zweiten Weltkriegs, mühte sich das Osterfest zu einem besonderen Fest zu machen. Sie war nicht katholisch und feierte das Osterfest nicht im christlichen Sinne der Auferstehung, sondern im heidnischen Sinne, als Erwachen der Natur. Vater, gläubiger Katholik, verabscheute das „Getue“. Keine selbstgemalten Eier, kein aufwändig dekorierter Osterstrauch und kein noch so köstliches Osteressen konnten ihn beeindrucken. Sarahs Mutter hingegen setzte sich über diesen lauten Protest, über die feindlichen Angriffe, über die schlechteste Laune hinweg und feierte ihr Osterfest. Sarah liebte diese Tage. Das Färben der Eier, das Eierausblasen, die Basteleien und das Eiersuchen am Ostersonntag.

Sarah begriff erst Jahre später, dass es ihre Mutter enorm viel Kraft und auch Mut gekostet haben muss, sich zu widersetzen.  Erst spät erkannte Sarah, dass die wenigen Tage im Frühling, die einzigen Tage waren, in denen sich ihre Mutter behauptete. Und nur in diesen Tagen war sie, sie selbst. Eine starke, fröhliche Frau, die das Leben genoss und mit beiden Händen nach den Sternen griff. Vaters Gegenstrategie erscheint der großen Sarah nach Jahren des Unverständnisses auch klarer. Er hatte Mutter fest im Griff. Ihr ganzes Selbst war nur auf ihn gerichtet. Elf Monate im Jahr, außer an Weihnachten, wenn alljährlich der Weihnachtsputz startete, machte sie mehr oder wenig willig genau das, was ihr Ehemann von ihr wollte. Bei genauerem Hinsehen tat sich sogar mehr. Immer vorausschauend, mit der Grundhaltung des vorauseilenden Gehorsams, diente sie. Doch jedes Jahr, kam der Frühling. Und jedes Jahr erfasste Sarahs Vater Panik. Panik, er könnte die Kontrolle verlieren. Panik, dass seine Frau mehr Aufbegehren würde, als nur zu renovieren und zu singen.

Und so kämpften sie im Frühling. Einen Kampf, den keiner gewann, der keinen Sieger machte, nur Verlierer.

Die Frühlinge zogen ins Land. Das alte Haus war vor Jahren umgebaut worden. Es gab Zentralheizung, ein Badezimmer und ein immer funktionierendes WC.  Der Betrieb hatte einiges an Geld abgeworfen und Sarahs Vater arbeitet nur mehr, weil er keine Hobbies hatte.

Sarahs Mutter war über Siebzig, als sie aufhörte Frühjahrsputz zu zelebrieren. Sie meinte nur:“ Meine Knochen tun weh und so richtig schmutzig wird es nicht mehr. Wir zwei Alten machen keinen Dreck mehr.“ 

In diesem Frühling ergriff Sarah eine ungeahnte Unruhe. Dieser Frühling war anders. Der Frühjahrsputz ein anderer. Sarah staubte ihre Bücher nicht nur ab, sondern sie packte sie in Kisten. Je mehr Kisten sich stapelten, umso deutlicher wurde für sie, dass dies der letzte Frühjahrsputz in ihrer Ehe sein würde.

In diesem Frühjahr bäumte sich Sarah auf, ließ den alten Ballast hinter sich, gewann den Kampf anstelle ihrer Mutter.

Auch Sarahs Mutter verabschiedete sich. Am Ostersonntagmorgen ging sie, ohne die Möbel zu verstellt, die Wände gemalt oder Eier versteckt zu haben. Sie ging leise und still, ohne Kampf und ohne, dass Sarahs Vater sie, durch Schreien oder Fluchen, hätte davon abbringen können. Sarahs Vater wartetet noch bis Weihnachten. Ein Weihnachten ohne großes Trara war dann auch für ihn zu viel. Keiner, der einen großen Putz veranstaltete, keiner, der singend den Baum schmückte, keiner, der ihm sagte, er solle sich gefälligst ein frisches Hemd anziehen.  Bevor er zu seiner Frau ging, meinte er:“ Was soll ich auf den Frühling warten. Ein Frühling ohne Frühjahrsputz ist kein Frühling. Ein Frühling, ohne dass deine Mutter singt, ist kein Frühling.“

Frühling hatte immer schon etwas Besonderes für Sarah und ihre Eltern. Man konnte wieder nach draußen gehen, die Erwachsenen hatten bessere Laune, die Erde roch frisch und neu, der Himmel war nie so blau und die Berge nie so schön. Alles war im Aufbruch, Ostern stand vor der Tür. Eine aufregende Zeit…

Fenster Ötztaler Heimatmuseum/Längenfeld (Foto:Hirsch)

Hinter dem Fenster

Geschichten, die passiert sind, so passieren könnten oder so passieren sollten

Meine Mutter war eine Meisterin im Erfinden von Spielen. Kosten durften die Spiele nicht viel, unterhaltsam sollten sie sein und sie sollten mich fördern. Mutti, geboren 1934, gehörte zur Kriegsgeneration. Ihr war wohl bewusst, dass Materielles und Besitz schneller vergehen kann, als man es sich vorstellen kann. Wissen, Bildung, Können und Achtsamkeit gegenüber dem Nächsten, das waren die Dinge, die einem niemand nehmen konnte. Die galt es zu fördern. Kein Wunder, dass mit jetzt, in der Zeit von Corona, eines ihrer Spiele wieder eingefallen ist. So hat sie eine Abwandlung von „Ich sehe was, was du nicht siehst“ entwickelt. Es geht ganz einfach: Such´ dir ein Fenster aus und frage dich:“ Wer wohnt hinter diesem Fenster? Wie sieht es dahinter aus? Was macht dieser Mensch?“ Dabei hat sich meine Mutter die wunderbarsten Geschichte ausgedacht. Geschichten, die Mut machen. Geschichten, gegen die Angst. Geschichten von Müttern mit Zauberkräften und Vätern, die Superhelden waren. Geschichten zu Lachen, zum Nachdenken und zum Lernen.

Heute, am 10. Tag der Ausgangssperre, sitze ich am Balkon frage mich:“ Wer wohnt hinter dem Fenster oben links?“ Heute sehe ich die Dinge nüchterner, realistischer und vielleicht auch pessimistischer. „Wer wohnt hinter dem Fenster oben links?“ Eine alte Frau, die schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie hat. Deren einziger Kontakt die Pflegerin ist, die täglich kommt, um ihren offenen Fuß zu verbinden? Der Vater, der seine Arbeit verloren hat, weil eine Maschine rationeller arbeitet? Die Alleinerziehende Mutter, die zwei Jobs hat und dennoch nicht weiß, wie sie ihrem Sohn das heißbegehrte Spielzeug kaufen soll? Die Familie mit zwei Kindern und Hund, bei der alles wunderbar scheint? Die Mittfünzigerin, die von einer bescheidenen Invalidenrente lebt und als sonderbar gilt? Die 13-jährige, die einem It-Girl nacheifert, auf das Essen verzichtet und nur mehr Wasser trinkt? Der Witwer, der seine Frau nach vierzig Jahren Ehe verloren hat und nun in eine Altersheim übersiedeln soll? Der 10-jährige, der alle Spielkonsolen besitzt, aber seine Eltern kaum sieht? Oder doch eine Mutter mit Zauberkräften, die aus einer warmen Milch einen Zaubertrank brauen kann? Oder doch der Vater, der mit Superkräften seinen Kindern eine uneinnehmbare Burg aus Karton baut?

Mit Geschichten, realen und fiktiven, mit aufbauenden und niederschmetternden, mit schönen und traurigen, mit farbenlustigen und dunkelseeligen, schaue ich mit „Hinter dem Fenster“ hinter die Fenster.

Hinter dem Fenster – unter dem Regenbogen

Neues Kinderbuch in Arbeit

Mein neues Kinderbuch ist in Arbeit. Bei diesemKinderbilderbuch geht es um den Hagel und den Regen. Warum hat der Engel Zwürfel ein schlechtes Gewissen und warum regnet es auf der Erde. Haben die Engel auch mit demRegen etwas zu tun oder sind es die Wolken? Diese Fragen und noch viel mehr werden in “Petrus , der Hagel und der Regen” in Reimform beantwortet.

Projekt Gedichtband

Der Zwiebelzwerg Verlag, über den ich bereits “Petrus und das Wetter” veröffentlicht habe, würde gern mit mir gemeinsam einen Gedichtband im Umfang von 60 Seiten herausbringen. Die Idee einen Band mit düsteren Gedichten in Verbindung mit meinen Fotos zu verlegen finde ich sehr interessant. Ich werde mich daher im nächsten Jahr auf unbekanntes Terrain begeben.

Eine kleine Vorschau gibt es hier:

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Kurz und Schmerzlos

Rot und schwarz. Das mag ich sehr. Mit Ihnen kommt der Tod einher. Heute rot und morgen tot. Vorbei des Lebens Not.

Texte

Ich habe mir nie vorgenommen, zu schreiben. Ich habe damit angefangen, als ich mir nicht anders zu helfen wusste.

Auszug aus “Du gehst keinen Weg, du gehst keinen Schritt”:

12008710_1105068736171390_199332511_nDie Rappens waren anderes. Man begegnete Charlotte mit einer eigenartigen Mischung aus Hochachtung ob ihrer harten Arbeit und aus Neid und Missgunst, konnte man sich doch nicht wirklich erklären, woher der „Reichtum“ stammte. Man tuschelte und munkelte, aber Charlotte gab der Gemeinschaft keinen Anlass, weder in Worten noch in Taten. Ein weiteres Thema im Dorf waren die Holzpantinen der Rappens. Jedes Kind hatte ein Paar und so waren sie die einzigen, nicht herrschaftlichen oder adeligen Kinder, die nicht barfuß laufen mussten. „ Gott gefällt es, dass wir uns rein halten, im Geiste und am Körper und das endet nicht am Fuße“, pflegte sie zu sagen. Sich in jeglicher Art rein zu halten, hieß, dass sich Charlotte sich abmühte, sich plagte und quälte.